Orientierungslauf-Bundesranglistensieger 2021

Georg Reischl ist zum 17. Mal Bundesranglistensieger

Die coronabedingt kurze nationale Orientierungslaufsaison 2021 ist abgeschlossen. Damit stehen auch die diesjährigen Bundesranglistensieger fest. Für diese Liste werden alle Wettkämpfe des Jahres auf Bundesebene – die Deutschen Meisterschaften und die Bundesranglistenläufe – herangezogen. In dieser Saison waren das bei den Erwachsenen nur 3 Wettkämpfe. Wer am Ende dieser Serie in seiner Altersgruppe ganz oben steht, kann zu Recht als “ Deutscher Jahresmeister“ bezeichnet werden.

Einmal mehr Bundesranglistensieger wurde Georg Reischl. Der Osterhofener Medaillensammler startete bei den beiden Deutschen Meisterschaften und an dem einen Ranglistenlauf. Er hat diese drei Wettkämpfe jeweils klar gewonnen und wurde damit am Ende auch überlegener Gesamtsieger in seiner Altersklasse H85. Für Georg Reischl ist das bereits der 17. Bundesranglistensieg. Seiner umfangreichen Sammlung von Sieger-Shirts konnte er damit ein weiteres Exemplar aus der Hand des Vorsitzenden des deutschen  OL-Fördervereins hinzufügen.

Foto: Georg Reischl an einem Demo-Kontrollposten.

Mit dem Chip am Finger wird genau festgehalten, wann der Läufer den „Posten“ erreicht hat.

Orientierungslauf: Deutsche Mitteldistanz-Meisterschaften und Bundesranglistenlauf

36.   Goldmedaille für Georg Reischl, TV Osterhofen

Nach fast zweijähriger coronabedingter Zwangspause fanden auch auf Bundesebene endlich wieder Orientierungslauf-Wettkämpfe statt. Der MTV Seesen am Westrand des Harzes organisierte dort die deutsche OL-Meisterschaft in der Mitteldistanz und tags darauf einen Langdistanz-Ranglistenlauf. Rund 600 Läufer waren der Einladung gefolgt,  um in dem schwierigen Gelände um Medaillen und Punkte zu kämpfen. In Wildemann war das organisatorische Wettkampfzentrum. Und der seltsame Ortsname stand Pate für das Respekt einflößende steile und ruppige Waldgebiet, in dem die beiden Wettkämpfe stattfanden.

Einen Vorgeschmack auf die bevorstehenden Höhenmeter gab es bereits beim „Aufstieg“ zum Start zu den Meisterschaftsläufen. Mit im Kreis der „Eisernen“ in der Altersklasse H 85 war Georg Reischl vom TV Osterhofen. Er war Favorit in dieser Gruppe und  kam mit diesen ungewohnten Bedingungen auch am besten zurecht. Schließlich siegte er mit deutlichem Vorsprung vor seinen Konkurrenten und errang damit seinen 36. Meistertitel bei Deutschen OL-Meisterschaften.

Wohl wegen der weiten Anfahrt waren nur ein paar  Läufer/Läuferinnen aus dem Landkreis Deggendorf am Start. Die beste Platzierung unter ihnen erreichte Jürgen Schwanitz (TSV Deggendorf) mit dem 6. Rang in H 70. Sein Vereinskamerad  J. Friebe wurde Achter in H 20 und Lara Geiger (SV Mietraching) landete auf Platz 16 in D 16.

Am 2. Tag stand ein Langdistanz-Bundesranglistenlauf im benachbarten Revier auf dem Programm. Die längeren Bahnen mit deutlich mehr Höhenmetern in einem Wald mit viel Jungwuchs stellten für viele Läufer eine grenzwertige Herausforderung dar. Und nicht wenige Gemeldete schreckten gar vor einem Start ab und traten nicht mehr an.

Mit ruhiger Entschlossenheit ging Georg Reischl diesen Härtetest über 3 km Luftlinie und 110 Höhenmeter.  So überwand er unbeschadet die steilen Abbrüche sowie  Jungwuchsstreifen und löste auch eine knifflige Routenwahlentscheidung fast optimal. Er hatte seine Kräfte gut eingeteilt und schaffte es nach einem energischen Schlussspurt knapp unterhalb 1 Stunde Laufzeit ins Ziel. Er erreichte damit wiederum mit großem Vorsprung Platz 1  in seiner Wettkampfklasse. Zugleich übernahm er mit diesem Doppelsieg erneut die Führung in der Bundesrangliste H 85.

Neben dem Osterhofener Altmeister trat aus dem Landkreis nur noch Lara Geiger an. Sie verbesserte ihre Platzierung etwas auf den 14. Rang.

Teilnahme an der Senioren-WM  In Ungarn

 

Fast 1 500 Orientierer aus 38 Staaten waren nach Velence südwestlich von Budapest gekommen, um hier die Senioren-Weltmeister (ab 35 Jahren) zu ermitteln. Mit 40 anderen Teilnehmern aus Deutschland trat ich in M 85 an, um meinen WM-Titel von 2019 zu verteidigen. Ich schaffte es zwar dreimal klar ins A-Finale, in dem die Medaillen vergeben werden, aber die Titelverteidigung misslang.

 

Bei den Sprintwettkämpfen in der Großstadt Székesfehérvár waren  viele Gegner offensichtlich  läuferisch deutlich stärker. Denn trotz praktisch fehlerloser Läufe landete ich auf den Plätzen 7 (Quali) und 8 (Finale). Die beste Leistung gelang mir bei der „Quali“ für die Wettkämpfe im Wald. In dem fast offenen heideartigen Gelände erreichte ich unter den 20 Startern in M 85 den sehr starken 2. Platz. Das machte Hoffnung für das Mitteldistanz-Finale in einem ähnlichen Terrain. Und tatsächlich lag ich von Anfang an auf Medaillenkurs, bis ich dann am Ende den letzten O-Posten „einfach“ übersah. Mit Entsetzen sah ich dann nach dem Auslesen des O-Chips meinen Fehler: Ohne Wertung! Auch im abschließenden Langdistanz -A-Finale war ich von Anfang an vorne mit dabei. Aber nach einer zeitraubenden Suchaktion am 3. Posten war ich stark zurückgefallen. So reichte es, trotz eines energischen Zwischenspurts mit Bestzeit zu Posten 9, am Ende nur noch zu Platz 5.

 

Was bleibt Positives von dieser WM? Die Erinnerung an schwierige und spannende Wettkämpfe, an eine fast perfekte Organisation, an einige Hundert freundliche Helfer (Volunteers), an ein umfassendes 70-seitiges Programmheft in englischer Sprache mit vielen Abbildungen und an Begegnungen mit deutschen und ausländischen guten Bekannten wie den 95-jährigen Adolf Kempf aus der Schweiz.

 

August 2021

Georg Reischl

Iris Bauer, TV Osterhofen, wird bayerische Vizemeisterin im Lang-OL

Nach langer coronabedingter Pause fanden endlich wieder zwei Wettkämpfe auf Landesebene statt: Zum einen die Bayer. Meisterschaften im Lang-Ol und der 4. Bauerncuplauf. Ausrichter war der TV Coburg-Neuses, der dafür ein Waldgebiet in der Nähe von Selb/Obr. auf tschechischem Boden ausgewählt hatte.

Aus Angst vor einer möglichen Quarantäne nach dem Aufenthalt im Corona-Risikogebiet beteiligten sich  nur vier Läufer/Innen des TVO an den zwei Wettkämpfen. Doch diese wenigen Osterhofener behaupteten sich achtbar und erzielten an beiden Tagen beinahe identische Platzierungen. Das beste Ergebnis aus Osterhofener Sicht erzielte Iris Bauer, die in der Klasse D 55 zweimal den 2. Platz und damit die Silbermedaille errang.

 

Beide Male auf  dem ungewohnten 3. Rang landete der Altmeister Georg Reischl, der in H 75 auf der 3 km langen (Luftlinie!) Bahn mit 80 Metern Steigung gegen die deutlich jüngere Konkurrenz keine Siegchance hatte. Auch am zweiten Wettkampftag bei einem Kurz-OL musste er sich wieder mit dem 3. Platz zufrieden geben.

 

Seine ansteigende Form bewies Peter Weigold. Er erkämpfte sich jeweils einen Platz in der ersten Hälfte des großen Starterfeldes in H 55. Und Martha Fritz konnte in der Klasse D 45 mit dem 6. Rang beim Meisterschaftslauf einen Achtungserfolg erzielen. Alle vier Läufer/Innen schufen sich mit diesen Wettkampfzeiten ein solides Punktepolster für eine gute Endplatzierung in der diesjährigen Landesrangliste. Die Entscheidung darüber fällt zwei Wochen später bei den beiden letzten diesjährigen Bayerncupläufen im Oberpfälzer Wald.

3-Tage-Orientierungslauf im Erzgebirge

Der attraktivste Eintrag im Terminkalender der Orientierungsläufer in diesem Halbjahr war zweifellos der 3-Tage-OL zu Pfingsten in Annaberg im Erzgebirge. Eingeladen zu diesem Mehrtagelauf hatte der SV Lengefeld/Sachsen. Und mehr als 750 Orientierer aus ganz Deutschland waren zu diesem Großereignis angereist, unter ihnen auch ein gutes Dutzend Läufer und Läuferinnen aus dem Landkreis Deggendorf. Ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht, denn die Ausrichter boten den Teilnehmern besten und anspruchsvollen OL-Sport.

Zum Auftakt des 3-Tage-OLs stand ein Bundesranglistenlauf mit verkürzten Bahnen auf dem Programm. Und der „hatte es in sich“. Denn der Wettkampf fand statt in einem ehemaligen Silbererz-Abbaugebiet, das später wieder aufgeforstet wurde. Entsprechend war das gesamte Waldgelände übersät mit großen und kleinen Gruben, die teilweise sogar gefährlich steil und tief waren. Und die meisten Kontrollstationen standen am Grunde dieser künstlichen Senken. Entsprechend schwierig waren hier die Orientierung und das Laufen.

Verhältnismäßig gut löste diese Aufgabe Georg Reischl, TV Osterhofen, der inzwischen in
H 85 an den Start geht. Er war in dieser Altersgruppe als Letzter an den Start gegangen und hatte seine Konkurrenten bald eingeholt und lief dann einem sicheren Sieg entgegen. Gute Ergebnisse – bei großen Starterfeldern – erzielten auch die Natternberger Nachwuchsläufer: Michael Hötzinger wurde 18. in H 12, Veronika Engl kam auf Platz 15 in D 18 und Verena Hötzinger belegte Rang 22 in D 16. Der Natternberger Abteilungsleiter Stefan Hötzinger erreichte den beachtlichen 15. Platz in der stark besetzten H 50-Altersklasse.

Am 2. Wettkampftag wurden die Deutschen Meisterschaften im Sprint-OL ausgetragen. Der Wettkampf fand zuschauerfreundlich mitten in der Silberstadt Annaberg statt und wurde in zwei Läufen absolviert. Zunächst ging es in einem Vorlauf darum, ins A-Finale zu kommen. Da ging es dann endgültig um die Meister-Medaillen. Die verwinkelten Straßen und Gassen der Bergstadt sind alle sehr steil. Deshalb mussten die Läufer sehr darauf achten, nicht zu weit nach unten zu laufen, weil der Weg bergauf viel Zeit und Kraft kostete. Am besten meisterte diese Aufgabe Lara Geiger vom SV Mietraching. Sie kam bei den 14jährigen Mädchen auf den ausgezeichneten 3. Platz und erhielt dafür bei der abendlichen Siegerehrung am „Markt“ die Bronzemedaille. Gut hielt sich auch Michael Hötzinger, der bei den Zwölfjährigen das A-Finale und dort am Ende Rang 14 erreichte.

Für die „echten“ Senioren, die „Ü 70“, gibt es keine deutschen Sprintmeisterschaften. Deshalb nahm der Osterhofener Oldie Georg Reischl in einem Rahmenwettbewerb teil und belegte dort als ältester Teilnehmer einen Mittelplatz.

Mit Schwierigkeiten ganz anderer Art hatten die Orientierer am 3. Tag zu kämpfen. Da stand wieder ein Bundesranglistenlauf im Wald an. Das Laufgebiet nahe bei Chemnitz war zwar relativ flach, aber dieser Wald war beim letzten Sturm schwer heimgesucht worden. Schon auf dem langen Weg zum Start sahen die Läufer allenthalben entwurzelte Bäume liegen und die unbefestigten Waldwege waren durch die schweren Transportfahrzeuge zu tiefen Furchen geworden. Da war das Laufen schwierig und die Gefahr groß, vom geplanten Kurs abzukommen. Zudem behinderten der teilweise dichte Unterbewuchs und das viele Fallholz die Sicht auf die Kontrollpunkte. Den einzigen Tagessieg für die Läufer aus dem Kreis Deggendorf erzielte Georg Reischl. Er gewann in H 85 mit großem Vorsprung vor seinen Konkurrenten. Mit 2 Bundesranglistensiegen an diesem Wochenende schuf der Seriensieger sich einen guten Grundstock für den erneuten Bundesranglisten-Gesamtsieg.

Georg Reischl mit Lara Geiger vom SV Mietraching

34. Goldmedaille für Georg Reischl

 

Deutsche Meisterschaften im Langstrecken-Orientierungslauf:

Nur drei Wochen nach den Deutschen Meisterschaften im Mittelstrecken-Orientierungslauf wurden die Titelkämpfe auf den Langstrecken ausgetragen. Ausrichter waren die „OL-Freunde Mainz“. Zum Wettkampfgebiet wählten sie einen südlichen Ausläufer des Taunusgebirges, die „Nassauische Schweiz“. Dem entsprechend waren im Ostteil tief eingeschnittene Täler mit steilen Flanken, im Westen waren aber flache Hänge. Abwechslungsreich war auch der Bewuchs. Laubwald, Nadelwald und Mischwaldflächen lösen einander ab.

Unter den rund 800 Läufern aus dem ganzen Bundesgebiet waren nur wenige Teilnehmer aus dem Kreis Deggendorf. Einzig der SV Mietraching war mit einer größeren Gruppe beteiligt. Und auch die Platzierungen der meisten „Deggendorfer“ Sportler blieben hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Einmal mehr war es der Osterhofener Titelsammler Georg Reischl, der die „Ehre“ der Läufer aus dem Landkreis Deggendorf rettete. Der Bahnenplaner hatte für die 80-Jährigen Männer eine Strecke von 3,9 km Luftlinie Länge und 125 Höhenmetern Steigung mit 8 Kontrollposten vorgesehen. Das versprach für die „Alten Herren“ einen längeren „Ausflug ins Grüne“. Georg Reischl bewältigte die anspruchsvolle Bahn fehlerfrei in 50:37 Minuten, 9 Minuten vor dem Zweitplatzierten. Für den Osterhofener bedeutete dies den 34. Deutschen Meistertitel.

Ebenfalls in H 80 startete Rudi Lorenz vom TSV Deggendorf. Er belegte nach einem guten, bewusst vorsichtigen Lauf den etwas undankbaren 4. Platz. Er zeigte sich aber mit seiner Leistung sehr zufrieden. Der zweite Läufer des TSV Deggendorf Jürgen Schwanitz kam in
H 65 mit dem 10. Rang immerhin noch unter die Top Ten. Einen Achtungserfolg erzielte auch Maria Lange, SV Mietraching. Sie trat in der „Rahmenklasse“ D 19 A an und erkämpfte sich hier den 1. Platz.

Am zweiten Wettkampftag wurde der Deutschlandcup ausgetragen, eine inoffizielle Deutsche Vereinsmeisterschaft. Jeder teilnehmende Verein stellt dabei 5 Läuferinnen und Läufer, darunter muss mindestens 1 Schüler/1 Schülerin, 1 weibliche Person und ein Seniorenläufer sein. Aus dem Landkreisgebiet nahm nur der SV Mietraching an diesem spannenden Staffellauf teil. Die Mietrachinger konnten sich in diesem Klassefeld gut behaupten und belegten in der Besetzung Korbinian Lange, Roland Vogl, Lara Geiger, Maria Lange und Georg jun. Biller den ehrenvollen 29. Platz unter 90 Staffeln.

Georg Reischl Doppelsieger in Dippoldiswalde

TV Osterhofen - Georg ReischlÜber 700 Teilnehmer kamen nach Dippoldiswalde am Fuße des Erzgebirges, wo der SV Robotron Dresden die diesjährigen deutschen Meisterschaften über die Mitteldistanz im Orientierungslauf ausrichtete. Und die „Dippser Heide“, in der seit Jahrzehnten immer wieder.

OL-Wettkämpfe ausgetragen werden, bedeutete für alle Läufer auch diesmal wieder eine große Herausforderung. Denn in dem überwiegend flach gewellten Mischhochwald gibt es sehr viel Unterbewuchs aus jungen Bäumchen, Heidelbeersträuchern und auch Dornen, die das Laufen und die Sicht auf die niedrigen Kontrollstationen erheblich behindern.

Wegen der dreitägigen OL-Großveranstaltung in Regensburg eine Woche zuvor und zwei Landesveranstaltungen in Coburg eine Woche nach den Dt. Meisterschaften waren nur wenige bayerische Läufer nach „Dipps“ gekommen. Sie erkämpften aber immerhin Medaillen und gute Platzierungen.

Drei Meistertitel für den TV Osterhofen bei der „Niederbayerischen“

TV Osterhofen - Orientierungslauf - Niederbayerische Meisterschaft 2015Sehr erfolgreich waren Osterhofens OLer bei den ndb. Bezirksmeisterschaften, die der SV Mietraching als Doppelsprint in Bogen ausrichtete. Dabei standen sehr unterschiedliche Laufgebiete zur Verfügung. Der erste Lauf führte kreuz und quer durch den 7.000 Quadratmeter großen „Europapark“, in dem hohes Lauftempo gefragt war. Beim zweiten Sprint ging es das verwinkelte Schulareal, wo die Durchgänge schwer zu erkennen waren und die Posten sogar auf zwei Ebenen standen. Durch die Addition der beiden Laufzeiten wurden die Sieger ermittelt. Es siegten Gertrud Liebl in D 45, Alexander Bauer in H 14 und Georg Reischl in H 65. In der Klasse H 45 kamen Stefan Hötzinger auf den 2. Platz und Siegfried Liebl auf Rang 3. Josef Kümpfbeck schließlich wurde Zweiter in H 55.