Orientierungslauf: Deutsche Mitteldistanz-Meisterschaften und Bundesranglistenlauf

36.   Goldmedaille für Georg Reischl, TV Osterhofen

Nach fast zweijähriger coronabedingter Zwangspause fanden auch auf Bundesebene endlich wieder Orientierungslauf-Wettkämpfe statt. Der MTV Seesen am Westrand des Harzes organisierte dort die deutsche OL-Meisterschaft in der Mitteldistanz und tags darauf einen Langdistanz-Ranglistenlauf. Rund 600 Läufer waren der Einladung gefolgt,  um in dem schwierigen Gelände um Medaillen und Punkte zu kämpfen. In Wildemann war das organisatorische Wettkampfzentrum. Und der seltsame Ortsname stand Pate für das Respekt einflößende steile und ruppige Waldgebiet, in dem die beiden Wettkämpfe stattfanden.

Einen Vorgeschmack auf die bevorstehenden Höhenmeter gab es bereits beim „Aufstieg“ zum Start zu den Meisterschaftsläufen. Mit im Kreis der „Eisernen“ in der Altersklasse H 85 war Georg Reischl vom TV Osterhofen. Er war Favorit in dieser Gruppe und  kam mit diesen ungewohnten Bedingungen auch am besten zurecht. Schließlich siegte er mit deutlichem Vorsprung vor seinen Konkurrenten und errang damit seinen 36. Meistertitel bei Deutschen OL-Meisterschaften.

Wohl wegen der weiten Anfahrt waren nur ein paar  Läufer/Läuferinnen aus dem Landkreis Deggendorf am Start. Die beste Platzierung unter ihnen erreichte Jürgen Schwanitz (TSV Deggendorf) mit dem 6. Rang in H 70. Sein Vereinskamerad  J. Friebe wurde Achter in H 20 und Lara Geiger (SV Mietraching) landete auf Platz 16 in D 16.

Am 2. Tag stand ein Langdistanz-Bundesranglistenlauf im benachbarten Revier auf dem Programm. Die längeren Bahnen mit deutlich mehr Höhenmetern in einem Wald mit viel Jungwuchs stellten für viele Läufer eine grenzwertige Herausforderung dar. Und nicht wenige Gemeldete schreckten gar vor einem Start ab und traten nicht mehr an.

Mit ruhiger Entschlossenheit ging Georg Reischl diesen Härtetest über 3 km Luftlinie und 110 Höhenmeter.  So überwand er unbeschadet die steilen Abbrüche sowie  Jungwuchsstreifen und löste auch eine knifflige Routenwahlentscheidung fast optimal. Er hatte seine Kräfte gut eingeteilt und schaffte es nach einem energischen Schlussspurt knapp unterhalb 1 Stunde Laufzeit ins Ziel. Er erreichte damit wiederum mit großem Vorsprung Platz 1  in seiner Wettkampfklasse. Zugleich übernahm er mit diesem Doppelsieg erneut die Führung in der Bundesrangliste H 85.

Neben dem Osterhofener Altmeister trat aus dem Landkreis nur noch Lara Geiger an. Sie verbesserte ihre Platzierung etwas auf den 14. Rang.